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Das Lied der Wölfe

Autor: Rena Fischer
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Seiten: 497
Erscheinungsdatum: 21. Mai 2021
weitere Bücher des Autors: 
Chosen (Die Bestimmte, Das Erwachen), Elbendunkel (Kein Weg zurück, Kein Weg zu dir), Das Lied der Wölfe



Klappentext


Die junge deutsche Wolfsforscherin Kaya wird von dem schottischen Milliardär Alistair MacKinley angestellt, um auf seinen Ländereien wilde Wölfe anzusiedeln. In dem einsamen Herrenhaus in den Highlands trifft sie auch auf den verschlossenen Nevis, Alistairs attraktiven Sohn, mit Augen wie das Sturmgraublau des schottischen Himmels. Der verwundete Ex-Elitesoldat soll sich von seinen schweren Kriegsverletzungen erholen. Doch er verweigert die Therapie und torpediert das Wolfsprojekt, wo er nur kann. Kaya ist wütend und fasziniert zugleich, ohne das tragische Ausmaß seines Zustands zu ahnen. Eine Zusammenarbeit mit Nevis endet katastrophal. Erst als sich beide ihrer Vergangenheit stellen, können sie ihre Liebe und ihre Zukunft retten.

Meine Meinung


Ein Roman á la Jojo Moyes, das habe ich von "Das Lied der Wölfe" erwartet, zumindest in Ansätzen. Das Buch ist das erste, das Rena Fischer für Erwachsene geschrieben hat und irgendwie hatte ich direkt die contemporary Jojo Moyes im Sinn mit ihren gebrochenen Protagonisten. Ein bisschen ist es auch so. In dem Roman geht es um Kaya, die junge Wolfsforscherin, die für einen Job nach Schottland fliegt. Sie soll dem Milliardär Alistair McKinley dabei helfen, in Schottland wieder Wölfe anzusiedeln. Doch sein Sohn Nevis legt ihr dauernd Steine in den Weg. Der Ex-Elitesoldat ist nach einem Unfall auf Heimaturlaub und verheimlicht vor allen, dass er nicht nur seinen einen Unterarm verloren hat, sondern zudem noch mit Kriegstraumata zu kämpfen hat.
Die Story an sich ist super spannend. Das Wolfsprojekt, die Traumata und natürlich auch die Liebesgeschichte, die sich zwischen Kaya und Nevis entspinnt, sind interessant zu lesen und besonders zu Beginn war ich voll in der Geschichte. Da entwickelt sich so vieles so spannend, dass man richtig schnell durch die Seiten kommt. Doch mir kam es vor, als hätte der Roman seinen Peak etwa bei der Hälfte gehabt und wäre dann ein wenig vor sich hin gedröppelt. Immer noch nett, aber nicht mehr so fesselnd, dass ich unbedingt hätte weiterlesen wollen. Und ja, auch da gibt es dann noch einige Geheimnisse aufzudecken und Entwicklungen weiterzuführen, doch bei mir wollte die Spannung dann nicht mehr so recht erhalten bleiben. Auch wenn ich die Idee, die Geschichte nicht direkt nach dem offensichtlichen Happy End enden zu lassen, gut finde. 
Das führt mich direkt zu ebenjenem Faktor, nämlich der Liebe. Die Lovestory zwischen Kaya und Nevis ist wirklich schön. Zwei Menschen, die erst einmal nicht richtig miteinander klarkommen, auch wenn sie direkt diese Spannung zwischen sich spüren. Wie sie trotz aller Hindernisse zueinander finden war toll mitzuverfolgen, besonders da damit nicht plötzlich alle Probleme aus der Welt geräumt waren. Doch nach diesem Zueinanderfinden fehlte mir hier ein Funken, der die Beziehung interessant gehalten hätte. Ich weiß, was dieser Funke sein sollte, nämlich die schwierige Vergangenheit der beiden, aber tatsächlich haben mir hier mehr Emotionen gefehlt.
Was ich allerdings wirklich toll verarbeitet fand, war das Thema PTBS beziehungsweise all die Arten von Versehrungen, mit denen man aus dem Krieg zurückkehren kann. Rena Fischer zeigt hier ganz wunderbar auf, dass Kriegsverletzung nicht gleich Kriegsverletzung ist, jeder anders mit dem Erlebten umgeht. Man merkt, dass sie sich viel mit dem Thema auseinandergesetzt hat.
Eine (kleine) Schattenseite davon ist, dass die Beschreibungen von Themen oder Orten manchmal etwas ausarten. Ich persönlich bin kein allzu großer Fan von langen Beschreibungen, deshalb war mir der ein oder andere Satz zu den schottischen Highlands oder auch den geschichtlichen Hintergründen zu Wölfen in Schottland zu viel. Davon abgesehen mochte ich den Stil der Autorin aber sehr gerne, denn sie schrieb sehr angenehm. Außerdem fand ich es hier sehr interessant und sinnvoll, aus sowohl Kayas Sicht als auch aus Nevis' zu lesen.
Was auch eindeutig an den Charakteren lag! Die beiden Protagonisten haben mir echt gut gefallen. Kaya hätte meiner Meinung nach zwar noch die ein oder andere Macke vertragen können, aber an sich war sie mir doch sehr sympathisch, und na ja, seien wir ehrlich, Nevis war einfach toll und vielschichtig.
Doch besonders die Nebencharaktere haben es mir angetan. Man merkt es erst am Ende, aber Robin, Alistair, Lena, Lily und Co. schleichen sich langsam in das Leserherz und man freut sich über jeden Auftritt dieser Figuren.

Mein Fazit


Alles in allem war "Das Lied der Wölfe" also eine schöne Lektüre. Ich hatte mir ein klein wenig mehr erhofft und vor allem ab etwa der Hälfte war für mich ein bisschen die Luft raus, aber die Geschichte ist trotzdem interessant und schön und emotional und hat von mir 3,5 von 5 Sternen verdient.

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