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Die Selbstvergessenen

Klappentext


Die 16-Jährige Sofia Wilden hat in ihrem Leben schon einige Dummheiten begangen - das aber bisher nie bedauert. Kein Wunder, dass die Schülerin mit der chronisch großen Klappe entsetzt ist, als ihre überforderte Mutter sie auf ein Internat für Problemkinder verbannt.
Dort ist Sofia nicht nur von ihrer Zwillingsschwester Mila getrennt, sie ist auch das einzige normale Mädchen zwischen zweihundert wunderschönen, aber seltsam teilnahmslosen Schülern. Schnell rutscht sie in die Außenseiterrolle.
Zu allem Überfluss verliebt sie sich auch noch unsterblich in einen Adonis mit leuchtend grünen Augen. Doch dass er Teil eines hässlichen Spiels ist, das hinter der makellosen Fassade der Schule vor sich geht, versteht sie erst, als es schon beinahe zu spät ist...

Meine Meinung


Zur Buchgestaltung
Das Cover finde ich ganz solide gemacht. Weder schlecht, aber auch nicht besonders toll und auffällig. Das Schloss unten passt, finde ich, aber das Gesicht? Wieso muss inzwischen auf jedem Fantasy- bzw. Science-Fiction-Roman ein Gesicht auftauchen? Ansonsten passt das eher farblose Cover gut zur Stimmung,d ie im Buch rübergebracht wird :)
Was auch noch so ein bisschen was Besonderes bei der Buchgestaltung von "Die Selbstvergessenen" ist, sind die Kapitelanfänge. Der Name des Kapitels steht jeweils auf einer einzelnen Seite, immer auf einer etwas dunkleren Seite und mit dem kleinen Bild des Schlosses. Plus noch ein Zitat aus einem Song oder einfach von einer berühmten Person, was zum Inhalt des Kapitels passt. Finde ich ganz schön die Idee, auch, weil man am geschlossenen Buch so erkennen kann, wo die Kapitel jeweils anfangen beziehungsweise aufhören :p

Zum Buch
Ich fand es ja doppelt interessant, das Buch zu lesen. Warum? Na ja, zum Einen hört sich der Inhalt nicht schlecht an, zwar ein bisschen wie das, was gerade sehr viel in dem Genre zu lesen ist, aber auf jeden Fall interessant. Aber vor allem wegen der Autorin, Anna Palm, inzwischen gerade mal 20 Jahre alt und als sie das Buch herausgebracht hat 16 oder 17. Aus Deutschland! Ich kenn ja nicht viele Autoren, die im selben Jahr geboren sind wie ich und schon erfolgreich mit dem sind, was sie tun. War ja klar, dass ich da echt neugierig war, was so jemand dann aufs Papier bringt :)
Der Prolog lässt ja schonmal eine düstere Stimmung aufkommen, man sieht ein mal im Roman das ganze aus der Sicht eines Jungen, sonst ja immer aus Sofias Sichtweise, und es hört ziemlich abrupt auf, sodass man sich automatisch fragt, was da jetzt passiert ist. Da will man glatt weiterlesen. Bis man herausfindet, was im Internat Hellenwald abgeht, dauert es natürlich eine Weile. Erst einmal lernt man die Charaktere kennen und dann kommt Sofia ins Internat. Dadurch, dass die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Sofia geschrieben  ist, kommen ihre Gefühle ziemlich gut rüber. Ihre Denkweise ist humorvoll und eckig, nicht so nett wie von Hauptpersonen, die ich aus anderen Büchern kenne. Außerdem ist das Buch leicht umgangssprachlich geschrieben, was es noch schöner lesbar macht. Dass dann aber fast alle der 'normalen' Jugendlichen andauernd so ein Deutsch-Englisch-Mischmasch von sich geben müssen, finde ich doch unnötig. Klar, manche denglischen Wörter sind inzwischen kaum noch wegzudenken, so ziemlich jeder sagt sie, aber ganze Sätze und so oft? Ich red nicht so viel Englisch, mein Bruder, der in dem Alter ist, redet nicht so viel Englisch und deswegen find ich das ein bisschen übertrieben. Ansonsten mag ich Sofia eigentlich vom Charakter her. Wie schon gesagt, ist sie keine dieser zugeschliffenen Protagonistinnen und es macht Spaß, die Geschichte aus ihrer Sicht zu hören. Okay, die Ausraster, die sie am Anfang vom Buch hat, sind meiner Meinung nach ein bisschen krass, da war es ein bisschen zu viel des Guten oder besser, des Rebellischen und Aufsässigen, aber ansonsten wirkt sie wie ein ziemlich normaler Teenager, wirkt schön echt. Vor allem, als ihre Selbstzweifel hochkommen, so als 'hässliches Entlein' zwischen lauter wunderschönen Jugendlichen. Überhaupt bringt die Autorin da die Stimmung super rüber. Diese ganzen meganetten und einfach nur perfekten Schüler im Internat und Sofia dazwischen, die sich dort einsam vorkommt, das passt einfach. Leider gibt's aber auch hier so die typischen Stellen im Buch, bei denen ich nur meinen Kopf schütteln will. Als Sofia zum ersten Mal auf Sam trifft und ihn sofort anhimmelt und verliebt ist, weil er ja soooo toll aussieht? Wie oberflächlich ist das denn?! Gut, das Ganze wird ein bisschen gerettet, weil Sofia selbst ein bisschen kritisch darüber nachdenkt, aber ich find's trotzdem übertrieben. Zum Ende hin werden dann auch noch ein paar klischeehafte Sprüche ausgepackt, die man schon aus tausend Büchern und Filmen kennt und ich finde, das hat das Buch eigentlich gar nicht nötig, es ist nämlich eigentlich ziemlich klischeefrei. Die Geschichte ist trotzdem spannend und so und man wird als Leser auch das ein oder andere Mal überrascht, aber ich finde es einfach schade. Und ein Happy End darf natürlich auch nicht fehlen. Da weiß ich ja gar nicht, was ich von halten soll. Einerseits fand ich's ganz lustig, andererseits auch wieder dämlich, aber mehr will ich da nicht verraten.
So, ansonsten gibt es zum Buch nicht viel zu sagen. Außer vielleicht, dass es schon komisch ist, wie die Leute Handys von Nokia, Motorola und Sony Ericsson haben, obwohl die Geschichte 2010 oder 2011 spielt. Wo sind Apple und Samsung? Wo die ganzen anderen Marken, die man viel eher mal kauft als Nokia?! Und: Der Assi-Kerl, der Kevin heißt? So ein Klischee^^

Mein Fazit


Insgesamt ist "Die Selbstvergessenen" von Anna Palm schon ein ziemlich guter Roman. Schön leicht zu lesen, mit Humor, einer Hauptperson, die einem nicht dauernd auf die Nerven geht. Nur dass manchmal dann doch die Klischees zum Vorschein kommen, finde ich echt schade. Aber na ja, gibt ja Bücher, in denen das schlimmer ist...Ich find's einfach nur krass, dass eine 17-Jährige so etwas auf die Beine gestellt hat. Eine durchaus echt wirkende Protagonistin und eine Handlung, die für einen Science-Fiction-Roman nicht so abgedreht und aus dem Nichts gezogen wirkt - wirklich Respekt an Anna Palm! Dafür gibt es 3,5 von 5 Sternen von mir.

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