Bei manchem Serien merke ich selbst, dass ich sie nur noch weiterschaue, weil ich sie irgendwann mal angefangen habe und damals auch gut fand. Genau so ergeht es mir mit "The 100". Als die Serie vor Jahren hier in Deutschland ihren Release feierte, habe ich sie mir unheimlich gerne angesehen. Da kamen mir die Ideen aber auch noch frisch vor und ich bin den ersten Staffeln gespannt verfolgt. Inzwischen kommen mir diese Ideen eben nicht mehr frisch vor, eigentlich alles war schonmal da und wirkt aufgewärmt. Ich bin eigentlich nur noch am Ball, weil ich angefangen habe und doch irgendwie wissen möchte, wie alles ausgehen wird – und weil "The 100" eine Serie ist, die auch meine Geschwister schauen und mit denen ich mich darüber unterhalten kann.
An sich hatte ich mich einigermaßen auf die sechste Staffel gefreut. Zumindest ein bisschen. Ich war gespannt darauf, was dieser neue Planet, den die gefunden hatten, bereithalten würde. Gut, ich muss gestehen, dass der originale Trailer mich ein wenig skeptisch machte. Ich meine, das hatte einen schon sehr seltsamen Look and Feel. Nach den ersten paar Folgen war ich mir dann auch sicher, dass mich diese Staffel wohl nicht mehr vom Hocker reißen würde. Schon allein dass die Gruppe auf diesem neuen Planeten landet und eigentlich nur in der ersten Folge etwas zu dessen Eigenheiten passiert, war einfach schade. Wie in Staffel 1 mit dem Reh, das zwei Köpfe hatte oder den fluoreszierenden Blumen – von denen sah man später nie wieder etwas. Hier hätte man noch viel mehr Welterkundung mit reinbringen können.
Stattdessen gab es wieder etliche Konflikte, natürlich mit denen, die bereits auf dem Planeten lebten. Kam mir nur allzu bekannt vor. Und ja, die Problematik war hier eine andere, aber doch ähnlich genug, als dass sie mich nerven konnte. Außerdem konnte mich auch wirklich nichts überraschen. Am Anfang von "The 100" gab es durchaus noch Ereignisse, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Inzwischen ist alles so vorhersehbar und / oder juckt mich ganz einfach nicht. Auch hier muss man sich wieder von Figuren verabschieden und ich habe mich eher gefreut, den nervigen Charakter los zu sein, als dass ich groß mitgefühlt hätte.
Überhaupt gibt es in der Serie nur noch wenige Charaktere, die mich nicht nerven. Eigentlich nur noch Murphy, Bellamy, Clarke (zumindest die meiste Zeit) und Raven. Alle anderen haben inzwischen einen Status bei mir á la "kann ich langsam nicht mehr sehen". Besonders schlimm in dieser Staffel fand ich Jordan (Montys und Harpers Sohn, wirklich unnötig dieser Typ), Diyoza (ihre einzige Rolle schien auch nur zu sein, pseudo-coole Sprüche abzugeben) und Echo (was sollte nur dieser schlimme Versuch, ihr eine schwierige Vergangenheit anzudichten?). Die Zeit, in der ich die Charaktere schön vielfältig fand und sie tolle Entwicklungen durchmachten, scheint mir leider vorbei zu sein.
Wenn ich gewusst hätte, wie sich diese Serie entwickelt, hätte ich sie wohl gar nicht erst angefangen. Die sechste Staffel hat mich so gar nicht überzeugen wollen. Glücklicherweise steht nun nur noch eine Staffel aus. Die werde ich mir wohl noch ansehen. Wären es noch mehr, hätte ich es mir zweimal überlegt – und mich sehr wahsrcheinlich dagegen entschieden.
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