Autor: Shelby Mahurin
Verlag: Harper Teen
Seiten: 513
Erscheinungsdatum: 3. September 2019
weitere Bücher des Autors:
Serpent & Dove (Serpent & Dove, Blood & Honey)
Klappentext
Two years ago, Louise le Blanc fled her coven and took shelter in the city of Cesarine, forsaking all magic and living off whatever she could steal. There, witches like Lou are hunted. They are feared. And they are burned.
As a huntsman of the Church, Reid Diggory has lived his life by one principle: Thou shalt not suffer a witch to live. But when Lou pulls a wicked stunt, the two are forced into an impossible situation—marriage.
Lou, unable to ignore her growing feelings, yet powerless to change what she is, must make a choice. And love makes fools of us all.
As a huntsman of the Church, Reid Diggory has lived his life by one principle: Thou shalt not suffer a witch to live. But when Lou pulls a wicked stunt, the two are forced into an impossible situation—marriage.
Lou, unable to ignore her growing feelings, yet powerless to change what she is, must make a choice. And love makes fools of us all.
Meine Meinung
Zur Buchgestaltung
Was ist das nur mit den Schlangen auf Covers momentan? In letzter Zeit sehe ich sie dauernd (und habe sie vor allem auch selbst gekauft). Aber irgendwie sind sie ja auch sehr cool. Hier finde ich vor allem den Kontrast der goldenen Schlange auf dem sonst fast schwarzen Hintergrund großartig. Außerdem auch, wie viel man auf dem Cover entdecken kann. Im schwarzen Hintergrund ist nämlich ein schwarzes Emblem, dessen Details man auf den ersten Blick gar nicht mal alle entdecken kann. Wirklich schön!
Zum Buch
Empfohlen wurde mir "Serpent & Dove" von einer Freundin, auf deren guten Büchergeschmack ich mich so ziemlich immer verlassen kann. Als ich dann vor meiner Planung für den Magical Readathon stand und ich mir überlegte, welche Bücher mit Hexen oder Magiern ich besitze, ist mir dieses hier eingefallen. Nicht, dass ich es schon gehabt hätte und nicht, dass ich nicht auch so genügend Hexen-Bücher in meinen Buchregalen gefunden hätte, aber ich erinnerte mich daran, wie die Freundin als ein unterhaltsames Buch beschrieb. Ist es so verwunderlich, dass es in meinen (virtuellen) Einkaufswagen wanderte?
Die Geschichte ist eine Mischung aus Fantasy und New Adult. Sie verfolgt Lou und Reid in einer französisch-mittelalterlich angehauchten Welt. Was an sich schon sehr cool ist, ich lese nicht allzu viele Bücher, die in Frankreich spielen, schon gar kein Fantasy. Lou ist eine Hexe, die sich seit zwei Jahren aus persönlichen Gründen – die man nach und nach herausfindet – in der Hauptstadt versteckt und sich dort als Diebin durchschlägt. Reid ist ein Hexenjäger durch und durch. Durch gewisse Umstände werden die beiden mehr oder weniger dazu gezwungen, zu heiraten. Ein Bündnis, das natürlich so seine Probleme mit sich bringt, unter anderem, weil Lou ihre Hexennatur vor Reid verstecken muss und die beiden sich anfangs wirklich nicht leiden können.
Das ist auch schon das, was die Handlung ausmacht, vor allem der allzu bekannte Love-to-Hate-Part. Ja, die Welt ist magisch und auch wirklich interessant, aber hier habe ich auch ein Problem des Buches gesehen. Ich hätte nämlich nur zu gerne mehr über ebendiese Welt gelernt. Mehr über die Dames Blanches und die Dames Rouges und deren jeweilige Magie. Mehr über die Hexenjäger. Mehr darüber, warum Hexen eigentlich so geächtet werden in dieser Gesellschaft. Hier gab es so viele gute Ansätze und so viel Potenzial, das leider nicht ausgeschöpft wurde meiner Meinung nach.
Stattdessen fokussierte sich Shelby Mahurin mehr auf die Lovestory. Die auch an sich schön ist, wenn auch sehr klassisch. Aber Lou und Reid haben eine gute Chemie zusammen – und die Umstände, wie sie zusammengeworfen werden, ist schon amüsant. Allerdings auch ziemlich weit hergeholt, da war die Autorin schon echt kreativ und hat diese Hochzeit unbedingt gewollt. Aber dieser Fokus nimmt der Geschichte dann eben doch einiges an Spannung. In weiten Teilen des Buches hatte ich das Gefühl, ich würde feststecken. Als würde die Handlung nicht vorangetrieben und sich nur die Beziehung entwickeln – und auch das nur langsam. Mir war der New-Adult-Part des Buches also auf jeden Fall zu dominant. Und auch zum Ende hin, als die Action ins Rollen kam, wurde es nicht allzu spannend. Irgendwie fühlte es sich etwas off topic an und so war ich auch da nicht allzu sehr an die Seiten gefesselt. Auch fehlt mir noch eine gewisse Finesse. Es gab durchaus Entwicklungen, die mich überraschten, doch wie sie sich offenbarten, war mir irgendwie zu plump. So hatte ich nicht das Gefühl, dass sich hier etwas über die komplette Handlung hinweg angebahnt hatte.
Allerdings hat Shelby Mahurins Schreibstil dafür gesorgt, dass ich dennoch Spaß beim Lesen hatte. So fand ich leicht in die Geschichte rein. Auch hat sie mich nicht allzu sehr mit unnötigen Personenbeschreibungen genervt. Ja, die ein oder andere Wiederholung war unvermeidlich, aber ich habe eindeutig schon Schlimmeres erlebt. Außerdem mochte ich ihre Dialoge, die doch schön locker zu lesen waren und humorvoll. Den Sichtwechsel von Lou und Reid mochte ich außerdem sehr gerne, so lernte ich beide Protagonisten schnell kennen. Nur hätte die Autorin im Mittelteil gerne mehr aus Reids Sicht schreiben können, er blieb da irgendwie ein wenig auf der Strecke.
Was mich auch schon zu den Charakteren führt. Ganz allgemein mochte ich sie. Lou war schön bissig und entsprach nicht allen Rollenklischees. Ihre Art (und vor allem, wie diese Reid aufstößt) hat zu so mancher amüsanter Situation geführt. Auch Reid mit seiner so scheinbaren Ernsthaftigkeit hat mir ganz gut gefallen. Genauso wie die wichtigeren Nebencharaktere, also Coco und Ansel. Auch mochte ich, wie man vor allem von Lou und Reid immer mehr Schichten im Verlauf der Geschichte entdeckte. Zwar passte hier meiner Meinung nach nicht alles zu 100 Prozent zusammen, aber die Entwicklung der beiden war an sich doch schön. Eher weniger gut fand ich die Behandlung anderer Charaktere, zum Beispiel der Archbishop, Lous Mutter, Madame Labelle oder Jean Luc. Die waren mir entweder zu klischeehaft oder offenbarten so plötzlich eine Seite an sich, dass es mir zu einfach ging.
Mein Fazit
Ich bin also durchaus ein wenig hin und her gerissen bei dem Buch. An sich mochte ich es, vor allem die Idee dahinter und die Charaktere. Doch "Serpent & Dove" hätte auf jeden Fall noch besser werden können, hätte die Shelby Mahurin das von sich selbst geschaffene Potenzial richtig ausgeschöpft. Die Fortsetzung werde ich eventuell trotzdem lesen – und hoffen, dass es mich etwas mehr abholen kann. Für diesen Fantasy-Roman gibt es von mir 3,5 von 5 Sternen.
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