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Nachdem ich mir den Trailer angesehen hatte, dachte ich mir dann "Na, hört sich doch eigentlich gar nicht mal uninteressant an" und hab meiner Freundin zugesagt.
Der Film ist auch echt nicht schlecht. Es geht um Constance, deren Leben nicht gerade grandios ist. Obwohl ihre Eltern, vor allem der Vater, dagegen sind, will sie aus Orleans weg und nicht den Marktstand ihres Vaters übernehmen. Stattdessen zieht sie nach Paris, um zu studieren, und bekommt ausgerechnet beim grantigen Henri ein Zimmer. Der ist eigentlich gar nicht begeistert von der Idee, sich einen Mitbewohner zu suchen, wird aber von seinem Sohn Paul dazu gedrängt.
Das Zusammenleben der beiden ist auch wirklich witzig. Henri ist ständig schlecht gelaunt, hat sehr viele Regeln, die Constance zu beachten hat und meckert so ziemlich immer herum. Constance versucht währenddessen einerseits einigermaßen mit Henri auszukommen, damit der sie nicht aus der Wohnung schmeißt, andererseits möchte sie ihr Studium schaffen, hat aber vor allem in Prüfungssituationen große Probleme und weiß auch gar nicht, ob das, was sie macht, das ist, was sie auch wirklich machen will. Als Constance die Miete für ihr Zimmer nicht aufbringen kann, schlägt Henri ihr einen Deal vor: Sie darf einige Zeit kostenlos bei ihm wohnen, wenn sie es schafft, seinen Sohn Paul und dessen Frau Valerie auseinander zu bringen, weil er Valerie nicht leiden kann.
Man sieht also schon, bei "Frühstück bei Monsieur Henro" kommen einige amüsante Szenen auf einen zu und ich musste auch das ein oder andere Mal - auf jeden Fall nicht gerade wenig - laut lachen. Französische Filme haben ja sowieso oft diesen eigenen Humor und der fehlt auch hier im Film nicht :D
Was ich aber fast noch besser finde, ist, wie wenig kitschig und klischeehaft der Film ist im Vergleich zu deutschen und vor allem amerikanischen. Bei denen weiß man eigentlich schon gleich, wie es ausgehen wird, es gibt da diesen typischen Ablauf, der immer und immer wieder vorkommt. Und hier? Gar nichts! "Frühstück bei Monsieur Henri" ist richtig schön unvorhersehbar und auch wie aus dem echten Leben. Vor allem Constances Situation wirkt einfach nur echt. Wie sie sich gegen ihren Vater auflehnt, der es eigentlich nicht böse mit ihr meint. Wie sie Probleme hat, etwas zu finden, das sie später mal machen kann. Wie sie Angst davor hat, ihre Träume zu verwirklichen.
Der Film beschönigt nichts und übertreibt es auch nicht, das, was passiert, könnte man bestimmt auch irgendwie so woanders wiederfinden.
Wer eine leichte Komödie oder gar einen seichten Liebesfilm erwartet, wird enttäuscht werden, stattdessen wird man zum Nachdenken angeregt. Mir hat der Film auf jeden Fall richtig gut gefallen und zwar auch gerade weil er so unkonventionell ist und ohne diese ganzen Klischees :)
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