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Jahresrückblick – Tops und Flops 2020

 



Wow, war 2020 wild! Dieses Jahr mussten wir uns an so viele neue Situationen gewöhnen, so vieles wurde anders und damit schwieriger. Aber wenn ich ehrlich bin, gab es doch auch einige schöne Momente und Veränderungen. Erst vor wenigen Tagen bin ich umgezogen, in die erste Wohnung nur für mich selbst und dieses Gefühl, eigene vier Wände zu haben, ist unbeschreiblich. Anfang des Jahres bin ich gefühlt so richtig ins Arbeitsleben eingestiegen, nicht mehr im Praktikum, der Ausbildung oder Volontariat, sondern so richtig. Und die meisten Tage liebe ich das, was ich tue, wirklich sehr, egal, wie stressig es manchmal ist. Ich habe mir selbst beigebracht, Ukulele zu spielen. Ich habe trotz allem wunderschöne Orte gesehen. Zwar "nur" in Deutschland und ganz naher Umgebung, aber das reichte auch schon. Und ich habe das Gefühl, gewachsen zu sein, so ganz persönlich. All das wiegt für mich die Mir-fällt-die-Decke-auf-den-Kopf-Momente und kleinere sowie größere Krisen auch wieder auf.
Doch ich will natürlich nicht nur über mich reden, sondern vor allem auch über Bücher. Insgesamt habe ich 56 Bücher mit 24820 Seiten gelesen, was etwas weniger ist als 2019. Aber hey, ich versuche mir in der Hinsicht keinen Stress mehr zu machen. Denn im Endeffekt ist es doch gar nicht so wichtig, wie viel ich gelesen habe. Jedenfalls waren 4 der Bücher Rereads und 11 auf englisch. Bei letzteren also nicht ganz so viele wie letztes Jahr, aber dafür war die Hamilton-Biografie dabei, die mich ein klein wenig ausgebremst hat. Aber hey, nächstes Jahr lese ich dafür wieder mehr im Original. 
Auch meine Bewertungsbilanz ist etwas niedriger als im vorigen Jahr, ich bin im Schnitt bei knapp 4 Sternen. Doch ich kann euch versichern, es waren trotzdem tolle Highlights dabei, die ich nur weiterempfehlen kann. Und diese sowie meine größten Enttäuschungen werde ich euch nun chronologisch vorstellen.


Tops


Ganz allgemein kann ich zu meinen Lese-Highlights 2020 sagen, dass es doch rechte viele waren und das auch noch aus den unterschiedlichsten Genres. Angefangen hat es mir "Six of Crows", was ganz genau genommen natürlich kein neues Highlight ist, aber das sowie "Crooked Kingdom" habe ich zum ersten Mal auf englisch gelesen, was noch einmal cooler war, als die deutsche Übersetzung.
Auch der außergewöhnliche Roman "Das wirkliche Leben" hat mich vollends von sich überzeugen können. Diese Geschichte hat mich einfach gepackt, schockiert und überhaupt ganz viele Emotionen in mir hervorgerufen.
Ein ähnliches Leseerlebnis hatte ich bei "Ein wenig Leben". Der Roman ist mir ja immer und immer wieder über den Weg gelaufen, man kommt wirklich nicht daran vorbei und ich kann den Hype um das Buch sehr gut nachvollziehen. Es ist einfach aufwühlend und ungemein berührend.
Und im Bereich Sci Fi habe ich die Reihe von Marie Grasshoff durchgelesen, wobei mich der erste Band, "Neon Birds", noch richtig überzeugen konnte (danach ging es leider bergab). Doch die Idee, die in Band 1 vorgestellt und aufgebaut wird, ist wirklich fesselnd.
Eine weitere Reihe, die ich wirklich liebe, ist die Crazy-Rich-Reihe. Endlich habe ich hier die Nachfolgebände gelesen und besonders "Crazy Rich Girlfriend" ist mit seinem Humor und der Gesellschaftskritik einfach genial und auch "Crazy Rich Problems" war großartig.
Fast schon überrascht furch seinen Tiefgang hat mich der Jugendroman slash Lovestory "Für eine Nacht sind wir unendlich". Das Buch ist wunderbar feinfühlig und schön, ohne in den für das Genre typischen Kitsch zu verfallen.
Das waren meine Top-Highlights, doch daneben gab es noch einige Bücher, die mich zwar nicht komplett, aber doch fast ganz von sich überzeugen konnten und die ich deswegen hier nicht außer Acht lassen möchte. In der ersten Jahreshälfte waren das der Thriller "Wie viele willst du töten" (denn hey, wenn ich mal etwas in dem Genre lese, dann gefällt es mir meist wirklich gut), "All the bright places" (diesmal auf englisch und quasi als Vorbereitung für die Netflix-Verfilmung und lasst euch gesagt sein: lest lieber das Buch), "Yes No Maybe so" (von einer meiner liebsten Young-Adult-Autorinnen, die zusammen mit Aisha Saeed eine süße Liebesgeschichte geschrieben und wie immer auch ernstere Themen angesprochen hat), "Die Sprache der Dornen" (interessante Märchen aus der Welt der Grischa und wirklich toll gestaltet!), "Die Göttin" (ein würdiger Abschluss der "Der schwarze Thron"-Reihe), "Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben" (da war ich etwas außerhalb meiner Komfortzone unterwegs) und "Frankly in Love" (hier haben mir besonders die Thematisierung von Mikrorassismus und die ungewöhnliche Lovestory gefallen). Und auch das zweite Halbjahr hatte noch ein paar Tops für mich in petto, nämlich "Normale Menschen" (das war einfach mal erfrischend anders und dabei wirklich gut), "Wilde Freude" (diese Lebensfreude im Buch war schon zu lesen!), "Die Erwählten – Tödliche Bestimmung" (das hat mich positiv an "The Umbrella Academy erinnert) und "Im Zeichen der Mohnblume – Die Kaiserin" (was erstaunlich ist, weil ich den ersten Band nicht so wirklich mochte.
Außerdem habe ich noch zwei großartige Bücher gelesen, die erst 2021 erscheinen werden und die ich euch schon jetzt ans Herz legen möchte, nämlich einmal "Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid", eine Familiengeschichte, und der spannende Thriller "Trauma – Kein Entkommen".


Flops


Doch das Lesejahr wäre zu schön, wenn ich nicht auch ein paar Enttäuschungen gehabt hätte. Die sind vielleicht nicht so zahlreich wie meine Highlights, aber ein paar wenige Bücher fand ich wirklich gar nicht gut. Das war zum Einen "Die einzige Geschichte", was mir viel zu prätentiös war und altherrenhaft. Ich hatte hier schöne Literatur erwartet und bekam stattdessen seitenlange Gedanken, die es nicht gebraucht hätte und die ich noch dazuganz schlimm fand.
Und auch das Jugendbuch "Dein Leuchten" fand ich sehr schlimm. Ganz, ganz viel Kitsch war hier drin und da ich von einer süßen Lovestory ausgegangen war, hat mich das Buch dann wirklich sehr enttäuscht.
Zuletzt hatte ich außerdem die Racheengel-Trilogie von Jenny Han und Siobhan Vivian gelesen. Und auch wenn mir "Auge um Auge" und "Feuer und Flamme" etwas besser gefielen als das Finale "Asche zu Asche" war mir diese Reihe zu klischeebelastet, zu platt und hintenraus einen großen Deut zu fantastisch, sodass ich mich manchmal fragte, was das denn jetzt war.
Ansonsten gab es noch ein paar Bücher, die ich zwar nicht schrecklich fand, aber doch mit einigen schlechten Seiten, sodass ich sie als eher schlecht mittelmäßig empfand ich hier noch erwähne. Das war "Im Zeichen der Mohnblume – Die Schamanin" (was wirklich erstaunlich ist, weil mich die Fortsetzung davon dann wirklich positiv überrascht hat), "Das Herz aus Eis und Liebe" (diesmal war es die Fortsetzung, die mich nicht überzeugen konnte), "Finale " (ebenfalls eine Fortsetzung, die dann nicht mehr halten konnte, was in den Vorgänger-Büchern passierte und gut war) und "Beta Hearts" (hier fand ich es besonders schade, denn das Potential, die Idee war da, nur wie alles geendet hat, hat mich wirklich enttäuscht).




Darauf warte ich 2021


Nun bin ich aber wirklich gespannt, was das nächste Lesejahr bereithält. Ein paar Neuerscheinungen habe ich mir bereits aufgeschrieben, die ich auf jeden Fall lesen werde. Im Genre der Liebesromane freue ich mich ganz besonders auf "Morgen mach ich bessere Fehler" von Petra Hülsmann, was von diesem in das nächste Jahr geschoben wurde, und das neue Buch von Mhairi McFarlane, "Du hast mir gerade noch gefehlt". Und auch "Like water in your hands", ein New Adult Roman von Mehwish Sohail hat mich wirklich neugierig gemacht. Und ich Fantasy-Bereich ist "Rule of Wolves" ganz fett bei mir angemarkert, endlich die Fortsetzung von "King of Scars".
Ansonsten habe ich noch einiges auf meiner Wunschliste und einen nicht zu vernachlässigenden SuB, von dem ich lesen kann und freue mich schon sehr. Ich habe mir vorgenommen, auf jeden Fall wieder viel Englisches zu lesen, wenn ich ganz crazy bin auch mal etwas auf französisch und auf jeden Fall mehr Own Voices. Darauf möchte ich 2021 mehr achten.

Wie sieht es bei euch aus? Welche Bilanz zieht ihr aus eurem Lesejahr 2020? Und was nehmt ihr euch für 2021 vor?

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